Hengstkörung Oldenburg

 

Am Freitag, den 16. November ging es früh morgens los-

zu einer Uhrzeit, wo wir Jungzüchter normalerweise gerade von einem Fest nach Hause kommen, aber bestimmt nicht gern aufstehen!

Nach einer Mütze voll Schlaf im dunklen Bus gingen schon die Gespräche los: über die letzte Jungzüchterfete im Anschluss an die Jahreshauptversammlung (sehr besucherförderliche Idee für Versammlungen!), über die eigenen Pferde, den Verband und so weiter.

 

Nach einer abenteuerlichen Busfahrt (der Busfahrer hatte eine Zapfsäule übersehen...) erreichten die 21 Holsteiner Jungzüchter und befreundete Gäste mit Pferdeinteresse die Weser-Ems-Halle in Oldenburg. Hier wurden 75 Hengste im Freilaufen gezeigt, mit viel Show, lauter, imposanter Musik und sehr wortreich illustriert durch den auch in Holstein als Auktionator bekannten Uwe Heckmann.

 

Die Oldenburger Junghengste waren hervorragend, sehr typvoll, mit außergewöhnlichen Trabbewegungen und für Junghengste fast ungewöhnlicher Ruhe ausgestattet. Es wurden überwiegend Rappen, viele Füchse und kaum Schimmel vorgestellt. Die Präsentation auf festem Boden und im Freispringen war bereits am Vortag erfolgt, aber dennoch fanden wir im Hengstlot bald unsere Favoriten, so daß auch die anschließende Körung und Auktion der gekörten und nichtgekörten Hengste sehr interessant wurde. Für stattliche 250.000 Euro wechselte der Siegerhengst der Körung mit Pauken und Trompeten den Besitzer- die Halle tobte, daß es für uns kühle Friesen fast unheimlich war.

 

Auf dem abendlichen „Hengstball“- ausgerichtet von den Oldenburger  Jungzüchtern- waren wir Holsteiner dann wieder in unserem Element und fielen durch „Robustheit, viel Schwung in der Bewegung, guter Sprungkraft und beispielhafter Tanzfreudigkeit“ auf.

 

Obwohl dem Ball wieder eine Nacht mit wenig Schlaf folgte (es war wieder abenteuerlich), war die Stimmung auch am Sonntag ausgezeichnet, so daß die Oldenburger Althengstparade in vollen Zügen genossen werden konnte. Da gab es herrliche Schaubilder, vor allem mit Pferden mit außergewöhnlicher Dressurbegabung, beispielhaft seien nur die bekannten Hengste Donnerhall und Rubinstein genannt, und die Oldenburger feierten ihre Stars lautstark.

Und im Springen? Noch nie hat man Thomas Petersen so vor Lachen weinen sehen... Aber das ist eine andere Geschichte....

 

Mit vielen neuen Eindrücken kehrten wir in unser „Mekka“ Behrendorf zurück und waren einhellig der Meinung, daß sich diese Fahrt mit dem berühmten „Blick über den eigenen Tellerrand“ gelohnt und allen super viel Spaß gemacht hat!!

 

Susanne Feddersen